Jesus-Nachfolge
Wie können wir uns ganz praktisch auf die Ankunft Jesu vorbereiten?
So antwortet Alex Jähnig:
Wer hätte sich solch eine Geschichte ausdenken können? Der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Herr der Elemente, für den der Kosmos ein Spielfeld ist – dieser Gott stellt seine göttlichen Rechte bewusst zurück und demütigt sich selbst, indem er einer von uns Menschen (oder auch: Geschöpfen) wird (lies dazu einmal bewusst Philipper 2,5–11).
Neulich sagte jemand zu mir: „Wie kann Jesus Gott sein, wenn er sogar aufs Klo gehen musste?“ – Gute Beobachtung! Es ist tatsächlich unglaublich. Und dabei blieb es nicht: Er kam nicht nur als Mensch, wurde geboren, lebte ein ganz normales Leben in großer Demut und war uns in allem gleich – nein, er kam mit dem einen Ziel, für uns zu sterben und dadurch ein für allemal Frieden mit Gott zu ermöglichen.
Paulus’ Stimme muss beim Diktieren dieses Abschnitts des Philipperbriefs vor Ehrfurcht gezittert haben.
Und er beginnt diesen Abschnitt mit: „Nehmt euch Jesus Christus zum Vorbild …“
Damit möchte ich auch die Frage nach der Vorbereitung auf die Ankunft – und gleichzeitig auf die Wiederkunft Jesu, für die die Adventszeit ebenfalls ein Bild ist – beantworten: Nehmt euch Jesu Dienst und Demut in seiner Menschwerdung zum Vorbild.
Frage dich bewusst in dieser Adventszeit: Wo darf ich in Demut und Dienst wachsen und Jesus nacheifern?
Lass mich dir drei Wege vorschlagen, wie das praktisch aussehen kann:
- Bete für Menschen, die Gott dir anvertraut hat.
Advent heißt Erwartung – und Gebet ist Ausdruck dieser Erwartung. Beginne bei deiner engsten Beziehung: deinem Partner, deiner Familie, deinen Freunden oder Menschen, mit denen du gerade unterwegs bist.
- Stelle deine eigenen Bedürfnisse bewusst zurück.
Paulus schreibt im selben Kapitel: „Achtet die anderen höher als euch selbst.“ Das beginnt oft im Kleinen: aufmerksam zuhören, dem anderen Raum geben, Frieden suchen statt Recht zu behalten.
- Übe konkreten Dienst.
Jesu Menschwerdung war ein Leben für andere. Frage dich: Wo fehlt in meiner Gemeinde oder meinem Umfeld praktische Hilfe? Welche unscheinbare Aufgabe könnte ich übernehmen? Demut reift nicht in Gedanken, sondern in Taten.