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Advent

Die Hoffnung, die uns trägt

05. Dezember 2025

Welche Rolle spielt die Hoffnung im Advent, besonders wenn das, worauf du wartest, noch nicht sichtbar ist?

So antwortet Paul Hartog:

Kennst du das? Man wartet auf etwas, und es tut sich einfach nichts. Kein Signal, keine Info, nur Ungewissheit. Das Gefühl, völlig auf sich allein gestellt zu sein, kann einen sehr belasten.

Ich war kürzlich mit meiner Frau in den USA für eine Sabbatzeit. Wir hatten anfangs kein Auto, aber eines war fest versprochen. Wir hatten uns für einen bestimmten Ort verabredet, um es abzuholen. Wir waren – typisch deutsch – zehn Minuten früher da. Dann die vereinbarte Zeit. Fünf Minuten drüber. Zehn Minuten. Zwanzig. Nichts. Kein Auto, keine Person in Sicht.

Wir standen da und hatten keine Ahnung, was los war, und fühlte uns völlig hilflos. Dazu kam: kein Handy-Empfang. So konnten wir nicht nachfragen. Was war passiert? Kommt überhaupt noch jemand?

Später stellte sich heraus, das Auto war liegengeblieben – aber damals wusste wir nur eines: das Warten, die Ungewissheit, die Enttäuschung immer noch kein Auto zu haben.

Dieses Gefühl des ungewissen Wartens kennt jeder von uns. Und häufig geht es um viel tiefere Dinge als nur ein fehlendes Auto in der Sabbatzeit. Ich glaube, genau hier können wir die Adventszeit als Bild nutzen. 

Er ist gekommen!

Zuerst erinnern wir uns: Er ist gekommen. Die Geburt Jesu in Bethlehem ist kein schöner Mythos, sondern der historische Beweis. Gott hat sein Wort gehalten. Er ist in die Welt gekommen und hat sich in der Verletzlichkeit eines Kindes gezeigt.

Dieser Rückblick ist unser Anker: Weil er damals gekommen ist, kann ich heute vertrauen, dass er immer für mich da ist, auch wenn ich ihn gerade nicht spüre. Er ist und bleibt der Ewig Treue Gott, und sein Versprechen gilt.

Er kommt wieder!

Der zweite Teil des Wartens ist der schwierigere: die Hoffnung auf das, was noch nicht sichtbar ist. Wir warten auf die endgültige Gerechtigkeit, die Heilung, den Frieden, die Vollendung. Wenn das Leben gerade chaotisch, ungerecht oder schmerzhaft ist, schauen wir auf die Verheißung, die in der Ferne liegt.

Eines Tages wird er unsere Tränen abwischen. – Offenbarung 21,4

Hier wird die Hoffnung der Zukunft zum Halt, weil sie sich auf dem Anker des Rückblicks gründet. Er hat sein Wort gehalten, und so wird er es wieder tun. Sie ist nicht ein Wunschdenken, dass morgen alles einfach wird. Nein, sie ist die feste Überzeugung, dass derjenige, der die Geschichte begonnen hat (in Bethlehem), sie auch vollenden wird. Und er macht alle Dinge gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist die Geschichte auch nicht zu Ende.

Der Advent lädt mich ein, meine Augen von den sichtbaren Problemen abzuwenden und sie auf die unsichtbare, aber gewiss kommende Zukunft zu richten. Das befreit mich, schon heute im Licht dieser kommenden Welt zu leben.

Reflextionfragen:

  • Hast du Gottes Treue ganz persönlich schon erlebt? Wenn ja, wo und wie hat er sein Wort gehalten?
    • Sprich mit Gott darüber. Dank ihm für den "historischen Beweis" seiner Verlässlichkeit in deinem Leben und in der Geburt Jesu.
  • Auf welche Zusage oder Antwort von Gott wartest du schon lange, und es tut sich scheinbar nichts?
    • Benenne die Enttäuschung und Verzweiflung, die dahinter steckt, ganz ehrlich vor Gott. Trage ihm die Situation, in der du dich "ohne Empfang" fühlst, direkt hin.
  • Stell dich auf Gottes Treue. Setze dein Ungewisses Warten bewusst in den Kontext seiner unwiderruflichen Treue.
    • Zum Abschluss kannst du dein Vertrauen z.B. mit diesem Lobpreislied festigen. Es erinnert daran: Weil er es damals getan hat, wird er es "Noch einmal" tun. LOBEN - Noch einmal (Do it again)
Paul Hartog
Leitung Gebetshaus Hamburg

Gemeinsam im Advent ist eine Aktion von Gebetshaus Hamburg mit Unterstützung der verschiedenen Autorinnen und Autoren. 

Unsere Vision in 4 Worten: Gott. Gebet. Gemeinde. Gehen.

Wir lieben Jesus! Alles beginnt bei Gott – Er ist die Quelle unserer Liebe und es einfach wert, angebetet zu werden. Aus dieser Haltung wird Gebet zu unserem Lebensstil. Doch wir bleiben nicht im Gebetshaus: Unser Herz schlägt für die Gemeinde. Wir wollen sie stärken und ausrüsten, damit sie in ihrer vollen Kraft steht. Denn aus der Begegnung folgt das Gehen – gemeinsam bringen wir Gottes Hoffnung in unsere Stadt.

Genau das ist unser Herz für Gemeinsam im Advent: Mit den Impulsen von 24 Hamburger Leitern wollen wir dich ermutigen, vernetzen und im Gebet neu entzünden.

Wenn du die Arbeit von Gebetshaus Hamburg unterstützen möchtest, freuen wir uns über deine Spende:

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