Das Licht in der Finsternis
44 Jesus aber rief mit lauter Stimme: »Wer an mich glaubt, der glaubt nicht nur an mich, sondern auch an den, der mich gesandt hat. 45 Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. 46 Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, das Licht hat und nicht in der Finsternis bleibt. 47 Wenn jemand hört, was ich sage, und sich nicht daran hält, dann bin nicht ich es, der ihn verurteilt. Denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu verurteilen, sondern um die Welt zu retten.
In der letzten Staffel der Serie True Detective haben die beiden Detectives Martin Hart und Rustin Cohle einen Dialog auf dem Parkplatz eines Krankenhauses. Cohle, mit Spuren vom kürzlichen Kampf seines letzten Falles und in einem Rollstuhl sitzend, spricht zu seinem Kollegen Hart:
Cohle: „Ich sag dir, Marty, ich hab‘ da oben in dem Zimmer gelegen und jede Nacht aus dem Fenster gestarrt und gedacht, es gibt nur eine Geschichte. Die Älteste.“
Hart: „Welche denn?“
Cohle: „Licht gegen Dunkelheit“ […] „Ich habe den Eindruck, dass die Dunkelheit viel mehr Raum einnimmt.“
Hart: „Ja, da hast du absolut recht. […] Weißt du, du siehst das falsch, die Sache mit den Sternen.“
Cohle: „Inwiefern?“
Hart: „Früher gab es nur Dunkelheit. Wenn du mich fragst, gewinnt das Licht.“
Unsere Welt ist voller Dunkelheit. Es wüten Unruhen, Kriege und Kämpfe - in Palästina, in Europa, in der Welt.
Und nicht nur in der Welt „da draußen“ scheint es finster. Nicht selten oder vielleicht gerade jetzt erleben wir dunkle Zeiten in unserem Leben oder in unserem persönlichen Umfeld. Da ist Unruhe und Unfrieden, wir erleben Kämpfe, Frust, Schmerzen, Sorgen, Angst.
Alles scheint in und um uns herum finster, wir haben den Eindruck, dass die Dunkelheit unsere Welt und unseren Lebensraum einnimmt.
Aber wie auch in der Szene aus True Detective braucht es die richtige Perspektive: Wenn wir glauben, so sagt es unser heutiger Text, dann ist da nämlich ein Licht. Es ist ein Licht, das die Finsternis nicht einnehmen und auslöschen kann (Johannes 1,5). Es ist das Licht der Welt, das Licht einer Person, nämlich das Licht Jesu.
Unsere Welt und Zeit – möglicherweise unser Leben - enthält viel Dunkles, ja. Aber es kommt die Zeit, da wird es keine Dunkelheit mehr geben. Jesus wird diese Welt retten (siehe Vers 47), und zwar von aller Finsternis. Alles, was finster und dunkel ist in der Welt, wird unter sein Licht gestellt und verurteilt. Eines Tages wird sein Licht diese ganze Welt erhellen.
Im Advent können wir hoffnungsvoll auf diesen Tag blicken und ihn herbeisehnen. Jedes Mal, wenn wir in dieser Adventzeit eine Adventskerze anzünden, werden wir erinnert: Das Licht der Welt ist gekommen und er wird wieder kommen und alle Finsternis beseitigen.
Glauben wir das? Glauben wir das noch?
Gehe ins Gebet und rede zu Jesus über deine Sorgen, über deine Kämpfe, über die Dunkelheit in deinem Leben. Ich lade dich ein, in der Hoffnung des Advents zu beten. Halte dich fest an den Versprechungen Gottes. Nutze die Zeit und bete für die Unruhen in der Welt und dafür, dass Jesus sein Licht in diese Welt bringt.